
Parodontalgesundheit bei Heimtieren
Die Gesundheit des Zahnhalteapparats ist von entscheidender Bedeutung, um die Lebensqualität Ihrer Patienten zu erhalten und weitere gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden.
Parodontalerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei Hunden und Katzen. Studien zufolge entwickeln über 80 % der Hunde und 70 % der Katzen bis zum Alter von drei Jahren einen gewissen Grad an Parodontalerkrankungen (Harvey et al., 2015). Diese fortschreitende Erkrankung verursacht nicht nur Mundschmerzen und Mundgeruch, sondern wird auch mit systemischen Erkrankungen wie Endokarditis, Nierenerkrankungen und Stoffwechselstörungen in Verbindung gebracht (Rawlinson et al., 2019).
Stadien der Parodontalerkrankung
Die Parodontalerkrankung verläuft in vier verschiedenen Stadien:
- Gingivitis: Gekennzeichnet durch Rötung, Schwellung und Zahnfleischbluten, verursacht durch Plaqueansammlungen. Dieses Stadium ist bei rechtzeitigem Eingreifen reversibel.
- Frühe Parodontitis: Plaque verhärtet sich zu Zahnstein, was zu leichtem Knochenabbau und Entzündungen führt. Mundgeruch wird deutlicher.
- Mäßige Parodontitis: Es kommt zu verstärktem Knochenabbau, Zahnfleischrückgang und möglicher Zahnmobilität.
- Fortgeschrittene Parodontitis: Schwerer Knochenabbau führt zu Zahnverlust, Abszessbildung und einer möglichen systemischen Ausbreitung der Infektion.
Faktoren, die dazu beitragen
- Ernährungsgewohnheiten: Der Verzehr von weichen Futtermitteln, die an den Zahnoberflächen haften, kann die Plaquebildung fördern.
- Rassedisposition: Kleine und brachycephale Rassen weisen häufig einen Zahnengstand aus, welcher das Risiko einer Parodontalerkrankung erhöht.
- Systemische Erkrankungen: Krankheiten wie Diabetes mellitus und Niereninsuffizienz können den Mundgeruch verschlimmern.
Auswirkungen der Parodontalerkrankung
Parodontalerkrankungen verlaufen in verschiedenen Stadien: Gingivitis, frühe Parodontitis, moderate Parodontitis und fortgeschrittene Parodontitis. Bleibt sie unbehandelt, kann sie zu Zahnverlust führen und wurde mit systemischen Erkrankungen wie Endokarditis und Nierenerkrankungen in Verbindung gebracht. Ein frühzeitiges Eingreifen ist von größter Bedeutung, um irreversible Schäden zu verhindern.
Diagnostischer Ansatz
Eine umfassende orale Untersuchung sollte Folgendes umfassen:
- Visuelle Inspektion: Untersuchung auf Anzeichen von Zahnfleischentzündungen, Rezessionen und Plaqueansammlungen.
- Geruchliche Beurteilung: Beurteilung der Art und Intensität des Mundgeruchs.
- Diagnostische Bildgebung: Zahnärztliche Röntgenaufnahmen sind unerlässlich, um das Ausmaß der parodontalen Beteiligung zu beurteilen und subgingivale Pathologien zu erkennen.
Management-Strategien
Ein wirksames Management umfasst sowohl die professionelle Behandlung als auch die häusliche Pflege:
- Professionelle Zahnreinigung: Zahnsteinentfernung und Polieren zur Entfernung von Plaque und Zahnstein, ggf. in Verbindung mit einer Parodontaltherapie.
- Antimikrobielle Therapie: Verwendung von oralen Gelen mit antimikrobiellen Wirkstoffen zur Kontrolle der bakteriellen Vermehrung.
- Häusliche Pflege: Regelmäßiges Zähneputzen mit tierärztlich zugelassener Zahnpasta und Anwendung von Mundhygienegels.
Die Rolle antimikrobieller Wirkstoffe bei der Parodontalbehandlung
Die antibakterielle Wirkung von Chlorhexidin wurde in der Tierzahnheilkunde eingehend untersucht. Es ist wirksam gegen Porphyromonas spp., die primär an Parodontalerkrankungen beteiligten Bakterien. Studien haben gezeigt, dass Mundpflegeprodukte auf Chlorhexidinbasis Plaque und Zahnfleischentzündungen bei Hunden deutlich reduzieren (Clarke et al., 2011).
Produktauswahl
Die Behandlung von Mundgeruch und Parodontose bei Haustieren erfordert einen vielschichtigen Ansatz, der die professionelle tierärztliche Versorgung mit einer wirksamen Mundhygiene zu Hause kombiniert. Hier sind die Produkte, die Sie vorrätig haben sollten:
Stomodine F ist ein orales Gel, das die Kontrolle der bakteriellen Mikroflora in der Mundhöhle unterstützt und so zu einer verbesserten Mundhygiene und zur Verringerung von Mundgeruch beiträgt. Seine wichtigsten Bestandteile sind:
- Chlorhexidin: Ein antimikrobieller Wirkstoff mit breitem Wirkungsspektrum, der gegen orale Krankheitserreger wirksam ist.
- Tris-EDTA: Erhöht die Durchlässigkeit der bakteriellen Zellwände und verstärkt so die Wirkung von Chlorhexidin.
- Phytosphingosin: Eine Pro-Ceramid-Verbindung, die zur Aufrechterhaltung der Integrität der Zahnfleischbarriere beiträgt.