Suche
Suche
Menu
Suche
Menu
Home
Dermatologie
Gesundheit von Haut und Fell bei Pferden
wei Pferde zusammen

Gesundheit von Haut und Fell bei Pferden

Gesunde Haut und ein glänzendes Fell bei Pferden sind klinische Indikatoren für das Wohlbefinden des Körpers. Dermatologische Erkrankungen sind in der Pferdepraxis häufig anzutreffen und treten oft als chronische, multifaktorielle Störungen auf, die mit Ernährung, Umwelt, Überempfindlichkeitsreaktionen und Barrierestörungen zusammenhängen. Das Verständnis des Zusammenspiels interner und externer Faktoren ist entscheidend für eine wirksame Diagnose und ein langfristiges Management.

Auf dieser Seite:

Klinische Bedeutung der Integrität der Hautbarriere

Die epidermale Barriere des Pferdes ist ein dynamisches Abwehrsystem, das vor mechanischen Einwirkungen, Krankheitserregern, Allergenen und Wasserverlust schützt. Eine Störung dieser Barriere kann zu Juckreiz, Sekundärinfektionen und Leistungsabfall führen. In vielen Fällen sind dermatologische Anzeichen die ersten sichtbaren Symptome eines tiefer liegenden metabolischen oder immunologischen Ungleichgewichts.

Die tierärztliche Versorgung sollte daher einen doppelten Ansatz verfolgen - die Behebung interner Ernährungsmängel und die Unterstützung der Hautwiederherstellung durch gezielte topische Maßnahmen.

Omega-3-Fettsäuren: Evidenzbasierte Unterstützung

Mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren - insbesondere Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) - spielen eine wesentliche Rolle bei der Regulierung von Entzündungsreaktionen und der Aufrechterhaltung der Hauthomöostase. Da Pferde diese Fettsäuren nicht körpereigen synthetisieren können, ist eine Nahrungsergänzung unerlässlich. Insbesondere bei Tieren mit begrenztem Zugang zu frischem Weideland oder mit erhöhten Stoffwechselbelastungen.

Die wichtigsten veterinärmedizinischen Vorteile einer Omega-3-Supplementierung:

  1. Entzündungshemmende Modulation: EPA und DHA hemmen konkurrierend die Arachidonsäurewege und reduzieren so die Produktion entzündungsfördernder Eicosanoide.
  2. Unterstützung bei pruriginösen und allergischen Dermatosen: Besonders relevant bei Überempfindlichkeit gegen Insektenstiche, atopieähnlicher Dermatitis und chronischer Urtikaria.
  3. Verbesserung der Hautfeuchtigkeit und der Follikelgesundheit: Fördert ein glänzendes Fell und unterstützt die Integrität des Stratum corneum.
  4. Regulierung des Immunsystems: Nützlich bei Pferden mit systemischen Überempfindlichkeiten oder wiederkehrenden Dermatitis unbekannter Ätiologie.

Eine gezielte Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren sollte in jedem dermatologischen Behandlungsplan berücksichtigt werden, insbesondere in Zeiten saisonaler Herausforderungen oder bei der Erholung von Dermatosen.

Topische Interventionen: Äußerliche Unterstützung der epidermalen Barriere

Eine begleitende topische Therapie spielt eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung der Barrierefunktion und der Linderung klinischer Symptome. Tierärztlich formulierte topische Produkte, die essenzielle Fettsäuren und Bioaktivstoffe auf Pflanzenbasis enthalten, können:

  • Lipidlamellen wiederherstellen: Verstärkung der interzellulären Matrix, die für die Feuchtigkeitsspeicherung und die mikrobielle Abwehr entscheidend ist.
  • Entzündungen und Juckreiz lindern: Durch die Aufnahme von Phytocompounds wie Hanf-, Neem- und Teebaumöl mit nachgewiesener entzündungshemmender und antimikrobieller Wirkung.
  • Das Gleichgewicht des Mikrobioms fördern: Sie helfen, Dysbiose zu reduzieren und Sekundärinfektionen zu verhindern, insbesondere bei licheninfizierter oder geschädigter Haut.
  • Pferd in freier Wildbahn

Multimodales Management: Ein synergetischer Ansatz

In der klinischen Praxis führt eine kombinierte Strategie, die eine systemische Ernährung und eine topische Therapie umfasst, häufig zu den besten Ergebnissen. Dieser Ansatz wird besonders empfohlen für:

  • Pferde mit saisonaler oder wiederkehrender Dermatitis (z. B. IBH)
  • Pferde, die sich von einer oberflächlichen Pyodermie, Dermatophilose oder Pilzinfektion erholen
  • Tiere, die extremen Umwelteinflüssen oder unzureichender Futterqualität ausgesetzt sind
  • Fälle mit chronisch stumpfem Fell, Alopezie oder Schuppenbildung

Vorbeugende Pflegeprotokolle sollten eine kontinuierliche Barriereunterstützung und Ernährungsüberwachung beinhalten - nicht nur episodische Interventionen.

Empfohlene Haut- und Fellprodukte für Pferde

Die Dermatologie bei Pferden erfordert einen proaktiven, multimodalen Ansatz, der evidenzbasierte Ernährungsmaßnahmen mit moderner topischer Pflege kombiniert. Indem wir die Hautgesundheit sowohl systemisch als auch lokal unterstützen, können wir die Ergebnisse bei Pferden mit dermatologischen Erkrankungen verbessern und zum allgemeinen Wohlbefinden und zur Leistungsfähigkeit der Patienten beitragen.

Teilen Sie